Mittwoch den 12. September 20024 Vortag Mimikry und Mimese bei Tieren, Pflanzen und Pilzen


Andreas Gigon, ehem. Prof. für Pflanzenökologie und Naturschutzbiologie an der ETH Zürich und Mitbegründer des NHVE beschreibt mit vielen lustigen Anekdoten die positive Einzelbeziehungen zwischen Pflanzen-, Tier- und Pilzarten. Darunter sind auch viele ganz spezielle: Insektenschlafstätten in Blumen, Ameisengarden für Schmetterlingsraupen, Ammenpflanzen, Insektentaxis, Einemsen bei Vögeln, Mimikry, Anlockung von Fressfeinden gegen Pflanzenfresser, Symbiosen zwischen Pflanzen und Wurzelpilzen.

Die 22 interessierte Zuhörer, konnten viel Neues über die wunderbare Welt der Täuschung in der Natur mit nach Hause nehmen. 

 

Text & Bilder: Roland Süess

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Was ist Mimikry ?

Die Mimikry bezeichnet in der Biologie eine Form der Nachahmung visueller, auditiver oder olfaktorischer Signale, die dazu führt, dass dem Nachahmer und Fälscher Vorteile durch die Täuschung des Signalempfängers entstehen. Bei der Mimikry können aus Sicht des Signalfälschers insbesondere zwei häufige Varianten unterschieden werden: zum einen Schutzmimikry durch Imitation von Vorbildern, die zum Beispiel potentielle Fressfeinde abschrecken; zum anderen Lockmimikry durch Imitation von Vorbildern, die zum Beispiel für potentielle Beute oder für Bestäuber attraktiv sind.

 

Jedes Mimikry-System besteht aus einem Vorbild, einem Nachahmer (Mimet) und einem Signalempfänger, der in annähernd gleicher Weise auf Vorbild und Nachahmer reagiert. Ein solches Mimikry-System bewirkt durch seine spezifischen Gestalten, Farben oder Gerüche eine Täuschung des Signalempfängers, dem gleichsam ein „gefälschtes“ Signal zukommt, das der Signalempfänger entweder als Verlockung, als Gefahr oder auch als für ihn irrelevant interpretiert. Diese im Verlauf der Stammesgeschichte entstandenen analogischen Muster haben im Kontext der Evolutionstheorie den „biologischen Nutzen“, die Überlebenschancen der Mimeten und hierdurch die Wahrscheinlichkeit der Weitergabe ihrer Gene an die nachfolgende Generation zu erhöhen. Wie für die Entstehung aller Arten nahm Charles Darwin auch in Bezug auf Mimikry-Systeme an, dass sich die Nachahmung von Vorbildern nach und nach auf dem Wege der selektiv begünstigenden Verstärkung entsprechender Mutationen herausgebildet hat.

 

Quelle: Wikipedia